Darum sollten KMU georedundante Backups nutzen

Darum sollten KMU georedundante Backups nutzen

Jedes Unternehmen muss seine Daten ausreichend schützen. Gewisse Datensätze müssen sogar auf Anordnung des Gesetzgebers gespeichert werden. Deshalb ist es ratsam, regelmässig ein Backup der Daten durchzuführen, um sie im Notfall wiederherstellen zu können. Georedundante Backups stellen die höchste verfügbare Form der Datensicherung dar. Dieser Artikel beschreibt, was diese eigentlich sind und was deren Vorteile gegenüber anderen Backup-Varianten sind.

Was sind georedundante Backups?

Es handelt sich um die Spiegelung der in einem Datacenter gespeicherten Daten in einem zweiten Rechenzentrum, welches sich an einem anderen Standort befindet und diese Daten im Bedarfsfall reproduzieren kann. Dieser zweite Standort sollte aus infrastruktureller Sicht unabhängig vom Ort des gespiegelten Datacenters sein. Ein georedundantes Backup stellt die derzeit höchste Form eines Backups dar und kann aus technischer Sicht über Ländergrenzen oder Kontinente hinweg durchgeführt werden. Rechenzentren mit Tier-IV-Zertifizierung bieten diese Backup-Stufe in der Regel an. In der Schweiz gibt es zwei solcher Rechenzentren, dessen IT-Kapazitäten die Swisscom ihren Firmenkunden unter anderem für die Datensicherung anbietet.

Was sind die Vorteile gegenüber Backups im selben Rechenzentrum?

Ein Vorteil liegt klar auf der Hand: die Ausfallsicherung im Katastrophenfall. Es gibt in der Schweiz mehr Sicherheitsrisiken als allgemein angenommen wird, und die Gesellschaft und die Infrastruktur sind nicht ausreichend auf jedes Katastrophenszenario vorbereitet. Zwar sind manche Naturkatastrophen wie etwa starke, verheerende Schäden anrichtende Erdbeben in dieser Region selten, jedoch sind fast alle Gebäude vom Einsturz bedroht, falls so ein Erdbeben auftritt. Ausserdem besteht immer ein Restrisiko, welches selbst in Gebieten ohne jegliche Naturgefahren existiert. Die Gefahr eines Brands im Rechenzentrum oder einfach nur ein Stromausfall – im Rechenzentrum selbst oder in der ganzen Region – sind bereits gute Gründe für die Spiegelung der Daten an einem anderen risikoarmen Standort, dessen Infrastruktur ihren Energiebedarf von anderen Kraftwerken bezieht. Tritt der Katastrophenfall ein und das Rechenzentrum muss ausgeschaltet werden, übernimmt das Backup-Rechenzentrum und stellt so den Unternehmensbetrieb sicher. Dies ist auch nützlich, wenn das erste Rechenzentrum zwecks Wartungs- oder Modernisierungsarbeiten teilweise oder komplett vom Netz genommen wird.

Georedundantes Backup in der Praxis für Schweizer KMU

Kaum ein KMU kann sich den Betrieb von zwei Serverräumen leisten. Der Betrieb einer einzigen Infrastruktur kann schon das Budget sprengen und die nötige Expertise für den reibungslosen Betrieb des Serverraums fehlt meistens auch. Daher lagern viele dieser Firmen ihre IT zu Cloud- und Hosting-Anbietern aus, welche dabei höchste Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und rechtlicher Konformität erfüllen, die kaum ein KMU selber wirtschaftlich abdecken kann. Wichtig ist, dass der Schweizer Anbieter gewisse Anforderungen erfüllt und in der Lage ist, georedundante Backups innerhalb der Landesgrenzen durchzuführen. Das heisst im Klartext: Die Daten werden an mehreren gut gesicherten Standorten mit redundanten Strom- und Datenleitungen innerhalb der Schweiz gespeichert. Diese hochverfügbare Infrastruktur wird auch für automatische Datensicherungen verwendet. Kritische Systeme wie zum Beispiel das ERP-System können direkt gespiegelt betrieben werden und stehen bei einem Systemausfall nahezu unterbrechungsfrei zur Verfügung.

Für grössere KMU mit eigener IT-Infrastruktur wäre es ebenfalls denkbar, die dort gespeicherten Daten in einem Backup-Rechenzentrum eines IT-Dienstleisters zu spiegeln – sofern der Betrieb der eigenen IT und der Koordinationsaufwand mit dem IT-Dienstleister die Kosten einer kompletten Auslagerung der IT-Infrastruktur nicht übersteigen. Häufig rechnet es sich jedoch, aus Kosten- und Sicherheitsgründen auf cloudbasierte Lösungen zurückzugreifen, da der jeweilige Cloud-Anbieter für den ausfallsicheren Betrieb der Dienstleistungen und Lösungen benötigten IT-Infrastruktur sorgt, indem er seine Dienste idealerweise in einem Rechenzentrum mit georedundantem Backup hostet.